Die Arbeit und unsere Arbeitswelt stehen in sich wandelnden Kontextbedingungen und müssen sich aktuellen Herausforderungen und Krisen anpassen. Nicht zuletzt die pandemische Ausnahmesituation hat die Notwendigkeit offenbart, neue Arbeitsmodelle schnell, flexibel und möglichst ressourcenökonomisch zu entwickeln und zu verstetigen. Gleichzeitig zeigt die Pandemie vielerlei Defizite der Arbeitswelt auf, wie etwa ausbaufähige digitale Infrastrukturen, die Ausgestaltung von Homeoffice-Möglichkeiten oder die soziale Schere zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen.
Neben einem fortschreitenden Strukturwandel von der Dienstleistungs- zur Wissensgesellschaft zeigt sich aber auch ein grundlegender Einstellungswechsel. Mit der sogenannten Generation Z tritt eine neue Generation junger Menschen in den Arbeitsmarkt ein und bringt vermehrt andere Werte und Erwartungen mit, die innovative Modelle von Arbeitsstrukturen fordern. Diskussionen um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und höhere Flexibilität rücken in den Fokus. Ein Arbeitsleben im Normalarbeitsverhältnis, bei dem sich weder Arbeitgeber, Standort noch Berufsanforderung ändern, rückt in weite Ferne. Auch die Debatten um Gleichberechtigung und Gender mit Stichworten wie Equal Pay und unbezahlte weibliche Care-Arbeit ebben nicht ab. Ebenso stellen sich Fragen des Fachkräftemangels etwa im Gesundheitswesen bei gleichzeitigen Hürden für den Berufseinstieg von Migrant*innen.
Die Arbeitswelt ist damit nicht nur im Wandel, sondern muss sich zwangsläufig anpassen, weiterentwickeln und letztendlich auch reformieren. Dies stellt auch neue Herausforderungen an Arbeitgeber*innen, Arbeitnehmer*innen, Bürger*innen und die Politik. Für die Politische Bildung stellt sich die Frage, wie auf verschiedene Veränderungen und Problematiken reagiert werden kann und das Thema Arbeit in schulischer und außerschulischer Bildung adressiert werden sollte. In der neuen Ausgabe der “Politik Unterrichten” (2023) wollen wir uns diesen und verwandten Fragestellungen zum Kontext „Arbeit“ widmen und laden ein, Beitragsvorschläge einzureichen.
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